Investitionsgipfel in Kamianets-Podilskyi, Ukraine

Wie Regionen ausländische Investoren überzeugen können

Mut, Offenheit und klare Strategien – das waren die Leitmotive des diesjährigen Podillia Investment Summit, der am 3. Oktober 2025 in Kamianets-Podilskyj stattfand. Wo sonst Touristen die mittelalterliche Festung bewundern, diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über Zukunftsfragen: Wie kann die Ukraine internationale Investoren anziehen – und was erwarten diese tatsächlich von einer Region?

Antworten darauf gab Jürgen Raizner, Leiter des STZ, der mit seinem Beitrag „Regional Competitiveness in Ukraine – Success Factors for Attracting German Investments“ wertvolle Einblicke aus der Praxis teilte. Seine Empfehlungen basieren auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Begleitung deutscher Unternehmen, die den Schritt in den ukrainischen Markt wagen.

Drei Erfolgsfaktoren für Investitionsstandorte

1. Industrielles Umfeld:
Für Investoren zählt Transparenz. Kommunen müssen klar darstellen, welche Unternehmen in der Region aktiv sind, über welche technologischen Kompetenzen sie verfügen und wie sie in internationale Wertschöpfungsketten eingebunden sind. Eine verlässliche Informationsbasis schafft Vertrauen – und reduziert Risiken.

2. Arbeitskräfte und Ausbildung:
Eine qualifizierte Belegschaft bleibt der wichtigste Standortfaktor. Raizner betonte die Notwendigkeit enger Kooperationen mit Berufsschulen und Hochschulen, um Fachkräfte praxisnah auszubilden und langfristig zu binden. „Wer in Bildung investiert, investiert in Standortqualität“, so seine Botschaft.

3. Verwaltung und Unterstützung:
Ebenso entscheidend sind effiziente Genehmigungsverfahren, transparente Kommunikation und verlässliche Förderinstrumente. „Deutsche Investoren erwarten eine professionelle und berechenbare Verwaltung – und sie müssen sich willkommen fühlen“, fasste Raizner zusammen.

Persönlicher Austausch und Vertrauen als Basis

Begleitet wurde Raizner von Roxana Boboruta, stellvertretender Geschäftsführerin von Steinbeis Rumänien. Das Treffen in Kamianets-Podilskyj war zugleich ein Wiedersehen mit Vertretern der Stadtverwaltung, mit denen bereits mehrfach persönliche Gespräche stattgefunden haben. Diese Begegnungen waren stets geprägt von einem positiven Verständnis für die Erwartungen internationaler Investoren und einem hohen Maß an gegenseitigem Vertrauen. Die Stadt, die eine offizielle Partnerschaft mit Esslingen pflegt, zeigt ein bemerkenswert klares Bewusstsein für ihren Investitionsbedarf und das Potenzial, daraus nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu gestalten.

Steinbeis: Langjährige Erfahrung als Brückenbauer

Seit fast drei Jahrzehnten begleitet Steinbeis deutsche Unternehmen auf ihrem Weg in die Ukraine – von der Standortsuche über Technologietransfer bis zur Qualifizierung von Fachkräften. Beispiele reichen von der Beratung staatlicher Investitionsagenturen über die Förderung unternehmerischer Initiativen bis hin zu Schulungsprogrammen an ukrainischen Universitäten.

Signal aus Kamianets-Podilskyj

Der Investment Summit machte deutlich: Die Regionen der Ukraine sind bereit, Verantwortung für den Wiederaufbau und die Modernisierung des Landes zu übernehmen. Mit Partnern wie Steinbeis entsteht dabei ein starkes Netzwerk, das europäische Investoren und ukrainische Innovationskraft verbindet.

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